Für die ideale Begleitung der Pferde dürfen diese nur von speziell ausgebildeten Trainern und leichtgewichtigen Rennreitern betreut werden. Beide Berufe setzen in Deutschland eine mehrjährige Ausbildung voraus – alle Beteiligten sind also hochqualifiziert.
Zudem wird während des Trainings auf das jeweilige Pferd eingegangen, Schwächen und Stärken erkannt um das Training individuell auf jedes Pferd anpassen zu können. Dabei spielt auch der Charakter des Pferdes eine große Rolle. Die Trainer, Reiter und das Stallpersonal kennen ihre Schützlinge genau und nehmen sich die Zeit jedes einzelne Pferd in seinem Tempo auszubilden.
Beim Training an sich steht in erster Linie der Erhalt der Kondition im Vordergrund. Ein Pferd muss jeden Tag in Schwung gehalten werden. Sinnvoll sind auch Waldritte oder Aufenthalte auf der Koppel. Bei den wichtigen Arbeiten auf der Bahn gehen die Pferde oft in kleinen Gruppen, sogenannten Lots. Man kann dann die Leistungen besser vergleichen. Vielfach wird auch die Zeit gemessen. So zeigt sich schnell, wer für ein Rennen bereit ist und welche Prüfung in Frage kommt.
Seit der Einführung des "Tag der offenen Stalltür" vom Galopper-Dachverband Deutscher Galopp e.V., ist es auch Außenstehenden möglich einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Darüber hinaus sind die Rennbahnen in der Regel auch außerhalb von Renn-Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier lassen sich ab den frühen Morgenstunden Pferde, Reiter und Trainer bei der Arbeit beobachten.
Galopprennen sind die vom Staat gesetzlich verlangten Leistungsprüfungen für die Vollblutpferde – mit dem Ziel des Gesetzgebers, auf EU-Ebene eine planvolle, qualitative Tierzucht zu ermöglichen (Tierzuchtgesetz (TierZG 2019 "Verordnung über die Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Pferden"). Sie sind zu vergleichen mit den Körungen und Stutenleistungsprüfungen bei den Warmblutpferden. Das Vollblut hat einen nicht wegzudenkenden Einfluss auf fast die gesamte Pferdezucht in Deutschland. Die Unterhaltungs-Veranstaltungen rund um die Pferderennen dienen deren Refinanzierung.
Die Rennprüfungen sind Hochleistungssport, für die ein optimaler Trainings- und Gesundheitszustand aller Beteiligten grundsätzliche Voraussetzung ist. Aus diesem Grund wird das Training, die individuelle Verfassung am Renntag und besonders der erste Start eines jeden Rennpferdes durch strenge veterinäre Kontrollen begleitet. Außerdem müssen an jedem Renntag Tierarzt, Hufschmied und Pferdeambulanz vor Ort sein, um das Wohl der Tiere gewährleisten zu können.
Zusätzlich zu dem durch den Dachverband Deutscher Galopp e.V. erarbeiteten und regelmäßig überprüften Regelwerk ernennt jede Rennbahn einen fachkundigen Tierschutzbeauftragten. Auf der Galopprennbahn Düsseldorf sind dies Friedrich Schenk und als Stellvertreterin Lena Bschorr. Bevor die jüngsten Galopper ins Training genommen werden, müssen sie von einem Tierarzt untersucht und offiziell für tauglich erklärt werden.
Weitere Infos zum Thema Zulassung zum Rennen gibt es unter:
https://www.deutscher-galopp.de/gr/galopprennsport/tierschutz/zulassung-zum-rennen.php
Wie in keiner anderen Pferdesportart, hat der Galopprennsport den Einsatz der Peitsche streng geregelt. Es gibt zwingende Anweisungen zur Beschaffenheit der Peitsche an sich und zum Peitschengebrauch innerhalb der Rennen.
So dürfen nur sogenannte Shock absorbing ummantelte Peitschen zum Einsatz kommen, die an keiner Stelle schmaler als 8 mm sein dürfen. Bei 2-jährigen Pferden sind die Regelungen noch einmal verschärft. Hier darf lediglich mit einer kleineren sog. Reitklappe geritten werden!
Auch darf die Peitsche nicht mehr als 3 Mal im gesamten Rennen eingesetzt werden. Vor dem eigentlichen Einsatz muss dem Pferd die Peitsche gezeigt werden: was also aussieht, als würde der Reiter jedesmal von vorne nach hinten durchziehen, ist der Tatsache geschuldet, dass er die Peitsche in das Sichtfeld des Pferdes neben den Kopf führt. Danach muss er die Peitsche seitlich am Pferd entlang im Rhythmus der Galoppade einsetzen, wobei die peitschenführende Hand immer unter Schulterhöhe zu bleiben hat.
Ein reines "Draufschlagen", das mit Schmerzen verbunden wäre, ist verboten. Es geht hier um die Unterstützung der vorwärtstreibenden Hilfen. Stellt die Rennleitung, die jedes Pferd- und Reiterpaar im Rennen mittels Video genau prüft, dennoch einen übertriebenen oder falschen Peitschengebrauch fest, so drohen dem Reiter empfindliche Geldstrafe und Sperren.